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Guido und Maurizio De Angelis in Budapest

Einleitung

Es war schätzungsweise Ende August / Anfang September als uns die Nachricht erreichte, dass die beiden Filmkomponisten Guido und Maurizio De Angelis nach über 30 Jahren wieder einmal gemeinsam ein Konzert geben wollen. Stattfinden sollte dieses Konzert zu Ehren des kürzlich verstorbenen Bud Spencers in Ungarns Hauptstadt Budapest. Nachdem wir diese Nachricht anfänglich als Gerücht abtaten, häuften sich dann jedoch die Anzeichen für dieses Konzert, sodass wir eine direkte Anfrage an Guido De Angelis stellten. Dieser bestätigte uns den Termin und wir legten direkt mit der Planung los. Es wurden Mitreisende gesucht, Urlaub genommen, Konzerttickets gebucht, die Bahnreise eingetütet, ein Appartement in Budapest gebucht und ein Event T-Shirt erstellt. Und dann fieberten wir dem Tag der Abreise entgegen.

Montag, 28.11.: Anreise und Ankunft

Es ist Montag, der 28. November. Der Tag der Abreise ist gekommen. Wir verlassen das Haus um kurz vor 6:30 Uhr. Mit dem Bus geht es erst zum Bahnhof Bremen-Burg und von dort weiter zum Bremer Hauptbahnhof. Im Regionalexpress geht es dann ab 7:18 Uhr weiter bis nach Hannover. Hier treffen wir Florian und Anika. Im ICE 91 geht es dann ab 9:26 Uhr weiter. Die Fahrt verläuft entspannt und voller Vorfreude auf die nächsten Tage. In Würzburg soll unsere Reisegruppe schließlich von Michael verstärkt werden, doch dessen Anschlusszug aus Koblenz ist zu spät und erreicht uns daher zuerst in Würzburg und dann auch in Nürnberg leider nicht. Damit ist klar, dass wir Michael erst am Abend in Budapest sehen werden. So erreichen wir Linz zu fünft pünktlich um 15:42 Uhr. Hier haben wir nun etwas Zeit, da unser Anschlusszug nach Budapest ca. 20 Minuten Verspätung hat, ironischerweise, weil dieser in München noch auf verspätete Anschlussreisende gewartet hat. Wir nutzen die Zeit und ergattern vor dem Linzer Bahnhof noch schnell einen Glühwein to go, ein Vorhaben, welches sich erst einmal leichter anhört als es ist. Mit von Starbucks geliehenen Kaffeebechern gelingt die Umsetzung dann aber doch noch und wir können frisch gestärkt die Weiterreise antreten. Im Railjet der Österreichischen Bundesbahn geht es weiter bis nach Budapest, genauer gesagt zum Budapester Ostbahnhof (Budapest-Keleti). Diesen erreichen wir um kurz nach 20:30 Uhr. Wir versorgen uns im Bahnhof mit ein paar ungarischen Forint und treffen hier dann direkt auch noch zwei weitere Mitreisende, nämlich Christian aus Plauen, der fast zeitgleich eingetroffen ist und Tibor, der zwar mit dem Auto angereist ist, aber uns netterweise hier unser Gepäck abnimmt. Unsere Reisegruppe trennt sich dann aber direkt wieder. Dennis und Tibor fahren mit dem Auto schon einmal vor in Richtung Appartement, da hier noch die Anmeldung und Schlüsselübergabe erfolgen muss. Der Rest macht sich derweil zu Fuß auf dem Weg. Das Appartement ist gute 1,2 Kilometer vom Bahnhof entfernt. Kaum ist die Gruppe dort wieder vereint, trennen wir uns direkt wieder. Tibor und Dennis machen sich abermals auf den Weg zum Bahnhof um dort jetzt den eine Stunde verspäteten Michael abzuholen, während der Rest die letzten Minuten vor 22 Uhr noch schnell nutzt um im direkt neben dem Appartement gelegenen Spar-Markt noch ein paar Getränke für den Abend und ein paar Lebensmittel für das Frühstück am nächsten Morgen einzukaufen. Erst nachdem diese beiden Punkte auch erledigt sind, beginnt der gemütliche Teil des Abends. In gelöster Stimmung wird das Wiedersehen gefeiert, während unsere Gruppe sogar noch weiter wächst, denn auch Marcus und Dirk gesellen sich im Laufe des späten Abends noch zu uns. Die Beiden sind per Flugzeug angereist und in einem nicht weit entfernten Hotel untergekommen. Zu zehnt erleben wir bis ca. 4 Uhr in die Frühe einen lustigen und geselligen Abend.

Dienstag, 29.11.: Stadtbesichtigung und Konzert

Der Dienstag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück im Appartement. Marcus und Dirk, die schon im Hotel gefrühstückt haben, kommen noch dazu und gegen 12 Uhr verlassen wir dann in kompletter Stärke von zehn Mann das Appartement. Zu Fuß geht es zur nahegelegenen U-Bahn, wo wir uns erst mit Gruppentickets versorgen um dann anschließend in die Innenstadt zu fahren. Am Ferenc Deàk Platz verlassen wir die U-Bahn und schlendern über den Weihnachtsmarkt in der Ferenc Deàk Straße zum Vörösmarty Platz, wo ebenfalls ein großer Weihnachtsmarkt auf uns wartet. Wir trinken hier einen Glühwein, dann geht es weiter an die Donau. Über die Kettenbrücke geht es hinüber auf die andere Seite, nach Buda. Mit einer kleinen Zahnradbahn geht es auf den Schlossberg hinauf. Wir genießen bei bestem Wetter die traumhafte Aussicht und schlendern schließlich weiter in Richtung Matthiaskirche und Fischerbastei. An der Dreifaltigkeitssäule vor der Matthiaskirche machen wir dann aber noch einen kleinen Abstecher in das älteste Kaffeehaus Budapest. Das Haus trägt den Namen „Ruszwurm Cukrászda“, ist sehr klein, aber gemütlich. Und wir haben das Glück, dass wir noch zehn freie Plätze bekommen. Wir probieren die Pannonhalmaer Aprikosenschnaps-Karamell-Torte und trinken eine heiße Schokolade dazu. Beides ist lecker. Nach dem kleinen Zwischenstopp in dem Café geht es weiter zur Fischerbastei, wo wir in der Abendsonne nochmals die Aussicht genießen und viele Fotos machen. Zwischenzeitlich erreicht uns die Nachricht, dass mittlerweile Michael Nummer zwei aus Wien angereist ist und in der Innenstadt auf uns wartet. Mit dem Bus geht es also von der Matthiaskirche wieder zurück zum Vörösmarty Platz. Der Bus ist brechendvoll, aber lang ist die Fahrt zum Glück nicht. Am Vörösmarty Platz besorgen wir noch ein Souvenir im hier angesiedelten Hardrock Café der Stadt und begrüßen Michael. Nun sind wir also zu elft. Der Tag ist mittlerweile recht fortgeschritten und so machen wir uns mit der U-Bahn auf dem Weg zurück ins Appartement. Hier holen wir unsere Konzerttickets und machen uns anschließend auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Dabei zersplittert unsere Gruppe wieder etwas, aber nachdem endlich ein Restaurant gefunden ist, kommen dort nach und nach alle wieder zusammen. Nach einem leckeren Abendessen geht es in voller Mannschaftsstärke mit der U-Bahn zur Budapester Sportarena, wo das Konzert stattfinden wird. Wir erreichen die Veranstaltungsstätte gegen 19:30 Uhr, also eine gute halbe Stunde vor dem Konzertbeginn. Große Eile haben wir aber auch nicht, da wir ja feste Platzkarten in der ersten Reihe unser Eigen nennen. Vor der Halle treffen wir noch drei ungarische Freunde, die wir im Sommer auf dem ungarischen Spencer/Hill-Festival kennen gelernt haben. Für mehr als eine kurze Begrüßung ist allerdings keine Zeit. Wir gehen in die Halle, setzen uns auf unsere Plätze und genießen die Atmosphäre und die Vorfreude. Der Start des Konzerts verzögert sich etwas, aber das ist uns egal. Um 20:30 Uhr geht es dann endlich los. Mit „Brotherly Love“ starten die De Angelis-Brüder das Konzert und zwei grandiose Stunden nehmen ihren Anfang. Sehr emotional wird es beim Plattfuß-Thema und als Guido De Angelis den Saal darum bittet für den verstorbenen Bud Spencer zu applaudieren. Bei dem ihm anschließend gewidmeten „L‘ultimo valzer“ haben dann viele der Gäste Tränen in den Augen. Mit „Bulldozer“, „Sheriff“ und „Sandokan“ geht es dann aber schnell wieder in den Partymodus. Zum großen Finale kommt dann schließlich der Feuerwehrchor aus „Zwei wie Pech und Schwefel“ auf die Bühne. Maurizio übernimmt mit sichtbaren Vergnügen die Rolle Bud Spencers und wandert fröhlich zwischen den Chormitgliedern hin- und her. Das berühmte Spencer-Solo übernimmt Spencer in Form einer animierten Einblendung auf der Leinwand aber selbst, einfach toll. Nach Ende des Chors geht in der Halle das Licht aus und vor der Bühne durchquert der rote Strandbuggy mit gelben Häubchen unter lautem Applaus die Halle. Wenig überraschend folgt mit „Dune Buggy“ direkt das nächste Highlight. Das Konzert geht nun dem Ende zu, doch ohne Zugaben gehen die beiden Brüder natürlich nicht von der Bühne. Und bei der Zugabe hält es uns dann auch nicht mehr auf den Sitzen. Ab sofort wird direkt vor der Bühne getanzt und gefeiert. Die Stimmung erreicht den Siedepunkt. Nach Ende des Konzerts geben sich Guido und Maurizio sehr fannah. So können wir beiden noch kurz die Hand geben und ihnen persönlich für ihre tolle Musik danken. Mit Guido ist später sogar noch ein weiteres kurzes Gespräch möglich und er signiert uns sogar noch die im Vorfeld von uns angefertigten Eventshirts. Wenig später ist das Konzert dann aber endgültig vorbei und wir müssen die Halle verlassen. Glücklich und beseelt verlassen daraufhin elf Personen den Ort des Geschehens und machen sich auf dem Weg zurück ins Appartement. In einem nahegelegenen Kiosk besorgen wir noch ein paar Getränke und lassen anschließend den tollen Abend im Appartement ausklingen. Dabei helfen uns auch die sechs Liter Bier, die wir kurz vor dem Konzert noch von Norbert geschenkt bekommen haben. Es wird viel gelacht und geschwärmt und so wird es wieder 4 Uhr in der Früh bis im Appartement wieder Ruhe einkehrt.

Mittwoch, 30.11.: Das Graffito und ein Abendessen unter Freunden

Die Nacht ist kurz. Gegen 9 Uhr ist es an der Zeit uns von Christian zu verabschieden, der schon am heutigen Morgen seine Rückreise mit dem Zug antritt. Anschließend gibt es erst noch ein gemeinsames Frühstück, bevor sich dann gegen 11 Uhr der verbliebene Teil der Gruppe wieder auf dem Weg macht. Das erste Ziel des Tages ist ein großes Graffito, welches ein ungarischer Künstler in Gedenken an Bud Spencer angefertigt hat. Da uns am heutigen Tage noch drei weitere Leute unserer Gruppe wieder verlassen werden, ist ein recht früher Start nötig um noch in voller Mannschaftsstärke dort anzukommen. Mit der U-Bahn ist das Ziel auch schnell erreicht. Schon aus der Bahn heraus ist das Graffito gut zu sehen. Der weitere Weg führt uns dann in den nahegelegenen Bud-Spencer-Park, der ebenfalls nach Bud Spencers Tod diesen Namen bekam. Dort angekommen herrscht allerdings Verwunderung, denn eine Art Park gibt es hier natürlich, aber vom Namen Bud Spencer ist hier gar nichts zu lesen. Die Erklärung dafür liefert ein Passant, den Tibor nach Rat fragt. Er erklärt, dass der Park seinen Namen wieder verlor, weil es für die Umbenennung keine Genehmigung gab. Der Park hat daher aktuell erst einmal gar keinen Namen. Dieser Abstecher war somit ein ziemlicher Reinfall, aber wir nehmen es mit Humor. Wir haben jetzt tatsächlich noch etwas Zeit und steuern daher spontan noch die „Große Markthalle“ (Központi Vásárcsarnok) an. Die Halle ist sehr imposant und festlich geschmückt. Im Inneren gibt es alles zu kaufen, was der ungarische Markt hergibt, egal ob landwirtschaftliche Erzeugnisse, Salamis oder allerlei Kitsch für Touristen. Wir schlendern durch die Halle, versorgen uns mit allerlei Leckereien und müssen schließlich das nächste Mitglied unserer Gruppe verabschieden. Marcus muss seinen Flieger bekommen und verlässt uns noch in der Markthalle. Wie beenden etwas später auch unseren Besuch dort und machen uns mit der Straßenbahn noch einmal auf den Weg zum Vörösmarty Platz. Hier steht nämlich auch eines der berühmtestes Kaffeehäuser Budapests, das Gerbeaud Kávéház. Vor dem Kaffeehaus muss uns nun auch Michael verlassen, der seinen Bus nach Wien bekommen muss. So sind es nun nur noch acht Personen, die das Kaffeehaus betreten. Statt Kuchen lassen wir uns heute allerdings einen ganz hervorragenden Eisbecher schmecken. Nach Besuch des Kaffeehauses gehen wir noch einmal auf den direkt hier gelegenen Weihnachtsmarkt und lassen uns einen Aprikosenpunsch plus einen Extrapalinka schmecken. Wir genießen die vorweihnachtliche Atmosphäre und müssen uns dann auch schon von Dirk verabschieden, der nun ebenfalls den Weg zum Flughafen antreten muss. Zu siebt machen wir uns zu Fuß auf dem Weg ins „Grinzingi Borozó“, einer nicht weit entfernten Kneipe. Der Weg führt uns durch die „Vaci utca“, der berühmtesten Einkaufsstraße Budapests. Hier reiht sich ein Geschäft nach dem anderen und so ist natürlich auch der ein oder andere Zwischenstopp fällig. Dennoch schaffen wir es pünktlich bis 18 Uhr zu Kneipe. Das ist auch wichtig, denn hier in der Kneipe sind wir heute mit Gabriella, Mihaly, Zoltan und László verabredet. Die vier bilden das Organisationsteam des ungarischen Spencer/Hill-Festivals und dort haben wir sie in diesem Sommer auch kennen gelernt. Anschließend hatten wir uns im September auf dem deutschen Fantreffen wiedergesehen und wollen nun einen weiteren schönen Abend gemeinsam verbringen. Die Kneipe ist urgemütlich und lockt mit 50% Rabatt auf jeden Schnaps im November, leckere Speisen gibt es dazu auch noch. So nimmt der Abend seinen Lauf. Die Stimmung ist hervorragend. Wir haben viel Spaß und nutzen den Schnapsrabatt großzügig aus. Gegen Mitternacht wird uns dann deutlich gemacht, dass zu großzügiges Ausnutzen dieses Rabattes auch unerfreuliche Nebenwirkungen haben kann und so beschließen wir den Abend in der Kneipe zu beenden. Angesichts der fortgeschrittenen Stunde und der mittlerweile trotz Rabatts sehr stattlichen Rechnung ist das aber ohnehin keine schlechte Idee. So verlassen wir alle Mann das Lokal und machen uns anschließend auf dem Weg zurück ins Appartement. Es hat mittlerweile angefangen zu schneien und so ist es fast ein wenig weihnachtlich als wir uns von unseren ungarischen Freunden an der Bushaltestelle verabschieden. Wir machen uns auf den Weg zu unserem Appartement und gehen dann alsbald schlafen. Es ist mittlerweile auch höchste Zeit.

Donnerstag, 1.12.: Rückreise

Unser letzter Tag in Budapest beginnt um 6 Uhr. Heute gibt es kein gemeinsames Frühstück. Stattdessen machen sich alle in Windeseile fertig und packen ihre Sachen. Um kurz nach 7 Uhr verlassen wir das Appartement zum letzten Mal. Wir deponieren das Gepäck bei Tibor im Wagen, der es anschließend netterweise zum Bahnhof fährt. Es ist mittlerweile 7:20 Uhr als wir uns der U-Bahn-Station nähern. Die U-Bahn kommt zum Glück sofort und so sind wir schon gut fünf Minuten später am Bahnhof. Wir hetzen zum Parkplatz, holen unser Gepäck aus dem Wagen und verabschieden uns hastig von Tibor. Zu sechst eilen wir an das Gleis und besteigen unseren Zug. Kaum fünf weitere Minuten später sind wir dann auch schon auf den Weg nach München. Das war deutlich knapper als hätte sein müssen. Die weitere Fahrt ist allerdings deutlich entspannter. Wir erreichen am frühen Vormittag Wien, wo Michael uns verlässt. Wir selbst verbleiben mit Florian und Anika im Zug und fahren weiter bis München. Hier essen wir bei Burger King eine Kleinigkeit und besteigen anschließend den ICE, der uns weiter nach Hannover bringen soll. Hier zeigt die Bahn dann mal wieder ihr schlechtes Gesicht. Der Zug besteht aus zwei Zugteilen und außen an den Zügen stehen anderen Wagennummern als im inneren des Zuges. So gibt es ein mittelgroßes Chaos, weil alle im falschen Wagen einsteigen. Als Krönung gibt es obendrein auch noch einen technischen Defekt, weswegen sich der Zug erst mit einer Stunde Verspätung in Bewegung setzt. Der Rest der Reise verläuft dann aber zum Glück ohne weitere Überraschungen. In Hannover angekommen verabschieden wir uns dann schließlich auch von Florian und Anika, bevor uns ein letzter InterCity schließlich zurück nach Bremen bringt. Es ist schon nach 22 Uhr als auch wir endlich zu Hause ankommen. Ein sehr schöner und erlebnisreicher Ausflug geht damit zu Ende.

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