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Jörg Jansen oder kann man Kühe grillen?

Jörg: Du dumme Kuh! Sowas laß' ich mit mir nicht machen. Du gibst jetzt Milch, oder Du landest beim Schlachter.

Eigentlich war das Melken gar nicht Jörgs Aufgabe, schließlich hatte man bis vor kurzem noch eine Melkmaschine, die jedoch vor zwei Tagen kaputt ging. Irgend etwas war mit der Elektronik. Jedenfalls wurde nun mit der Hand gemolken und die Kuh dachte gar nicht daran Milch zu geben, wurde sie doch erst vor 10 Minuten von Jutta gemolken. Davon hatte Jörg jedoch keine Ahnung, denn seit zwei Tagen sprach er nicht mehr mit seiner Schwester Jutta, da er von Frau Joltke, der Freundin der Nachbarin von gegenüber, gehört hatte, daß Jutta es war, die ihn vorgestern bei ihrem heimlichen Schwarm, dem Küster der Dorfkirche verriet. Dieser die Story natürlich gleich dem Dorfpfarrer steckte, der es dann beim Stammtisch in der „Jolle“ sofort weitererzählte. Am selben Abend erfuhr es dann sein Vater. Seitdem herrschte Krisenstimmung im Hause Jansen, denn Josef, sein Vater hatte ihn daraufhin verboten am kommenden Wochenende mit seiner Freundin Jasmin nach München zu fahren, um dort das Open Air Konzert der Popgruppe „Jenesis“ zu besuchen. Doch Jörg wollte trotzdem fahren. Darum beschloß er noch einmal mit seiner Mutter Johanna zu sprechen. Aber zuerst sollte er noch die Kuh melken, wollte er sich doch die Gunst seines Vaters nicht total verscherzen. Doch war die Kuh, wie gesagt, nicht bereit auch nur einen Tropfen Milch zu geben. Jörg war stinkesauer, schnappte sich den Schemel, schlich in Nachbars Stall und melkte kurzerhand die Nachbarskuh. Dies erwies sich schwerer als erwartet, war die Kuh doch an einer Melkmaschine angeschlossen. Geschickt wie er war demontierte er die Melkmaschine, molk die Kuh und schloß das Gerät wieder an. Er nahm den Eimer voll Milch und schaltete die Melkmaschine ein. Es zischte kurz, die Kuh jaulte auf und fiel tot um. „Scheiße, nicht schon wieder“, dachte Jörg. „Hoffentlich hat Jutta nicht wieder alles beobachtet. Die zweite Kuh in drei Tagen. Diesmal war es immerhin nicht unsere.“ Er machte sich sofort aus dem Staub, hörte er doch schon Bauer Juppel ankommen. Unerkannt kam er mit dem Milcheimer zu seiner Mutter in die Küche.

Johanna: Der zweite Eimer Milch innerhalb einer Stunde? Habt Ihr Jolante gedopt?
Jörg: Wieso? Wie?
Johanna: Hat Jutta nicht gerade eben auch einen Eimer Milch gebracht?
Jörg: Jutta? Hatte sie Jolante schon vorher gemolken?
Johanna: Weiß' nicht? Aber wir haben doch nur noch die eine Kuh. Die andere hast Du doch gebraten, oder etwa nicht? Woher sollte die Milch auch sonst kommen?
Jörg: Weiß' auch nicht. Aber Milch schadet ja nie. Ich geh' dann mal wieder. Ach, übrigens bei den Juppels gibt's heute Rind.
Johanna: Rind? Wieso? Wie kommst Du darauf?
Jörg: Nur so’n Gefühl. Das roch eben so komisch.

Jörg ging aus der Küche, verließ das Haus und traf im Vorgarten auf seinen Vater, der gerade von den Juppels kam. Wütend kam dieser auf ihn zu.

Josef: Du Nichtsnutz, die Kuh bei den Juppels. Das ist doch dein Werk. Findest Du das gut? Was hast Du nur gegen Kühe? Das Konzert kannste nun total vergessen. Rüpel.
Jörg: Ach, laß' mich doch in Ruhe. Ich fahr, ob Du willst oder nicht.
Josef: Dann brauchst Du gar nicht wiederkommen. Rüpel.

Jörg stieg wütend in seinen alten Jetta und brauste davon. Josef ging ebenso wütend ins Haus. In der Küche traf er auf Johanna, die kartoffelschälend Radio hörte.

Johanna: Du, bei den Juppels gibt’s heute Abend Rind.
Josef: Woher weißt Du das denn schon wieder? Ist doch gerade erst passiert.
Johanna: Was ist passiert? Gibt's was Neues? Wo ist Jörg?
Josef: Ach der. Laß' mich mit diesem Nichtsnutz zu Frieden. Der hat nun auch Juppels Kuh auf dem Gewissen. Aber das weißt du ja.
Johanna: Nichts weiß ich. Was ist passiert? Details.
Josef: Na wieder die Melkmaschine. Wie bei uns. Das scheint Jörg zu gefallen. Den werde ich noch gehörig die Meinung geigen. Jetzt ist er erst mal abgehauen. So wie der fährt baut er noch 'nen Unfall.
Johanna: Dazu ist der viel zu clever.
Josef: Clever? Wer sich so aufführt ist doch nicht clever.

In diesem Moment hört man den Verkehrfunk aus dem Radio. „In Jangershausen ist soeben ein Mann mit seinem Jetta in eine Kuhherde gerast. Es kam zur Explosion und der Fahrer, sowie mehrere Kühe starben in den Flammen. Die Dorfstraße ist zur Zeit voll gesperrt. Umfahren sie diesen Bereich weiträumig.

Josef: Clever? Von wegen clever. Ein Rüpel ist das!

© by Eric und Dennis Heyse 25.12.1996