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Die Kreuzfahrt

Nachdem die Redaktion die 5. Ausgabe des Bremer Juxstars gebührend gefeiert hatte, ließen wir uns nicht lumpen und spendierten der ganzen Crew eine Kreuzfahrt in die Karibik. Um Langeweile vorzubeugen, luden wir noch unsere Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Paderborn ein. Nur wollten diese nicht mit auf's Traumschiff, sondern bestanden darauf mit ihren Löschboot hinterher fahren zu dürfen. Uns sollte es Recht sein, denn so sparten wir wenigstens das Geld für die Tickets. Als wir gerade das Schiff betreten wollten, fragte uns eine alte Oma im Rollstuhl, ob wir sie nicht den Steg hochschieben könnten. Da war sie bei uns goldrichtig. Wir nahmen uns der Oma an und schoben sie die recht steile Rampe hinauf. Fast oben angekommen sahen wir den Kapitän, den wir natürlich sofort begrüßen mußten. Dabei entglitt uns unglücklicherweise der Rollstuhl und Omchen rauschte rückwärts die Rampe wieder hinunter. Wir machten uns aus dem Staub und beschlossen schnellstens unsere Zimmer zu begutachten. Am nächsten Tag war es tierisch heiß, also entschieden wir zum Pool zu gehen. Dort sahen wir dann die Oma im Rollstuhl wieder. Sie stand mitten in der Sonne und war eingeschlafen. Zuvorkommend wie wir nun einmal sind wollten wir sie in den Schatten schieben, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt. Gerade als wir die Handbremse des Rollstuhls gelöst hatten, fing das Schiff an zu schaukeln und Omchen rollte schnurstracks in den Pool. Bevor es jemand bemerkte verschwanden wir. An diesen Tag ließen wir uns nicht mehr am Pool blicken. Erst am Abend zeigten wir uns wieder. Abendessen war angesagt. Der Zufall wollte es, daß die Oma im Rollstuhl an unseren Tisch saß. Sie erzähle uns erbost, wie sie von einigen unbekannten Rowdies in den Swimmingpool geschubst wurde. Wir taten geschockt und gaben ihr ein paar Drinks aus. Sichtlich fröhlich kurvte sie gegen Mitternacht davon. Als wir später an Deck gingen, sahen wir, wie die Jungs der Freiwilligen Feuerwehr Paderborn einen Rollstuhl aus dem bitterkalten Wasser fischten. Am nächsten Morgen wollte uns die Crew dann zeigen, wie man im Ernstfall die Rettungsboote benutzt. Die gesamte Crew sammelte sich um ein Rettungsboot und löste irgendwelche Halterungen, als uns plötzlich ein kleiner roter Knopf an der Reling auffiel. Wir berieten kurz über dessen Bedeutung und ob wir ihn drücken sollten. Wir stimmten alle für ja. Also drückten wir den Knopf. Im selben Augenblick schnellte das Rettungsboot mitsamt der Crew ins Wasser. Da schwammen sie nun. Um das Unheil zu mindern warfen wir den Anker. Unglücklicherweise traf dieser genau das Rettungsboot. Wir schrien im Chor: "Treffer! Versenkt!", und zogen uns wieder einmal zurück. Gegen Abend sahen wir den Kapitän, wie er ganz alleine versuchte den Anker einzuholen. Das konnten wir nicht mit ansehen, also stellten wir uns um ihn herum und feuerten ihn an. "Zieh! Zieh!", schrien wir im Gleichklang, und der Kapitän gab sich auch sichtlich Mühe. Doch nach zwei Stunden war uns das zu langweilig und wir schmissen den Grill an. Dies beobachteten auch unsere Freunde der freiwilligen Feuerwehr, doch dachten sie ein Feuer wäre ausgebrochen und machten das Löschboot klar. Sofort begannen sie aus voller Rohren das Schiff zu fluten. Sie trafen alles, nur der Grill qualmte weiter vor sich hin. Als ersten spülten sie den Kapitän von Bord und der fast vollständig wieder eingezogene Anker zischte erneut ins Wasser. Wir sahen die Katastrophe kommen, also stürzten wir zum letzten Rettungsboot und verließen so das sinkende Schiff. Aus der Ferne sahen wir das Schiff untergehen. Das letzte was wir sahen war der Grill, wie er im Meer erlosch. Daraufhin nahmen uns die Kameraden der Feuerwehr an Bord und wir fuhren nach Hause.

aus "Bremer Juxstar" Ausgabe 6 vom 3. Juli 1997