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Erfahrungen an einer Tankstelle in Norddeutschland

Es ist Mittwoch. Die Anzeigetafel für die Benzinpreise ist ausgefallen. Die Kunden tanken für vier Pfennig mehr als angeschlagen. Sie sind begeistert. An der Kasse entsteht ein interessantes Diskussionsforum. Da betritt eine ältere Dame, die Tankstelle, nachdem sie ihren Wagen direkt vor der Waschstraße geparkt hatte. Dummerweise traut sie sich nun nicht, den Wagen in die Waschstraße zu fahren. Also fragt sie nun die beiden netten Kassierer, ob nicht einer von ihnen den Wagen durch die Waschstraße fahren und anschließend volltanken könne. Nachdem diese Anfrage freundlich, aber doch bestimmt mit dem Hinweis, daß leider kein Führerschein vorhanden sei, abgelehnt wurde, verließ Omchen leicht erregt das Gebäude, nur um wenig später wieder hineinzukommen. In ihrer Erregung spürte man nun deutlich auch ein wenig Verzweiflung, denn nun hatte sich dummerweise hinter ihr eine Schlange gebildet, so daß ihr Wagen nur noch durch die Waschstraße hindurch einen Ausweg gefunden hätte. Nun hieß es, die Jugend heutzutage sei überhaupt nicht hilfsbereit und man solle sich doch gefälligst nicht so anstellen, und mal eben den Wagen in die Waschstraße fahren. Mit dieser Bemerkung verschaffte sich die ältere Dame, die nun schon fast 20 Minuten auf der Tankstelle verweilte, natürlich keine Freunde beim Tankstellenpersonal, welches Mühe hatte in dieser Situation weiterhin ernst und freundlich zu bleiben. Glücklicherweise entspannte sich die Situation, als eine weitere Kundin sich bereit erklärte, den Wagen durch die Waschstraße zu fahren. Sie hatte wohl keine Zeit noch länger auf ihre Wagenwäsche zu warten. Anschließend wurde der Wagen noch von dem überaus freundlichen und hilfsbereiten Personal betankt, das dafür dann mit dem fürstlichen Trinkgeld von 1 DM belohnt worden ist.

Dennis und Eric Heyse 03. Oktober 1998